Berufsdermatologie
Eine Berufsdermatose ist eine Hauterkrankung, welche durch Ihre berufliche Tätigkeit hervorgerufen oder verschlimmert wird. Die Verschlechterung einer bereits bestehenden Hauterkrankung wie zum Beispiel einer atopischen Dermatitis kann ebenfalls beruflich bedingt sein. Es liegt dann aber keine beruflich bedingte Hauterkrankung im engeren Sinne vor. Die häufigste Berufsdermatose ist das Handekzem.
Was ist eine Berufskrankheit?
Berufskrankheiten werden durch besondere berufliche Einflüsse verursacht, denen bestimmte Personen während ihrer versicherten Berufstätigkeit in erheblich höherem Maße als die übrige Bevölkerung ausgesetzt sind. Der klinische Zusammenhang zwischen Hauterkrankungen und der versicherten Tätigkeit allein reicht zur Anerkennung als Berufskrankheit nicht aus. Es müssen weitere formelle Kriterien erfüllt sein, die in der Berufskrankheiten Verordnung festgelegt sind.
Hauterkrankungen sind die häufigste Berufskrankheit.
Die Häufigkeit beruflich bedingter Hautschäden hängt von den verrichteten Tätigkeiten ab. Berufe, in welchen häufig Ekzeme auftreten, sind:
- Pflegeberufe
- Bauberufe
- Bäcker
- Friseure
- Maler und Lackierer
- Metallarbeiter
- Zahntechniker
Welche Verlaufsformen hat eine Berufsdermatose?
Der Verlauf ist je nach Erkrankung sehr unterschiedlich. Von besonderer Bedeutung ist die Klärung der Frage, ob aufgrund der Hauterkrankung der Beruf aufgegeben werden muss oder nicht.
Diese betrifft besonders Berufsdermatosen, wie das beruflich bedingte, chronische Kontaktekzem gegen einen nicht vermeidbaren Arbeitsstoff, beispielsweise die Chromat Allergie bei einem Maurer oder Bergmann. In diesem Fall ist die Aufgabe des Berufes oft erforderlich.
In den meisten Fällen ist es allerdings möglich, eine Berufsaufgabe zu verhindern, wenn entsprechende Hautschutz und Pflegemaßnahmen, kombiniert mit einer dermatologischen Therapie zu Lasten der zuständigen Berufsgenossenschaft, eingeleitet werden. Teilweise kann auch eine Umsetzung am Arbeitsplatz sinnvoll sein.
Wie kann eine Berufsdermatose diagnostiziert werden?
Neben dem klinischen Bild und der speziellen Berufsanamnese ist eine allergologische Testung mit den spezifischen Stoffen erforderlich.
Die Berufsdermatologie erfordert eingehende Erfahrung auf dem Gebiet der allgemeinen Dermatologie und der Allergologie, sowie die Kenntnis der versicherungsrechtlichen Bestimmung. In unserer Praxis führen wir alle allergologischen Testungen zur Erkennung von kausalen Zusammenhängen der Hauterkrankung und ihrer Berufstätigkeit durch.
Was ist das Hautarztverfahren?
Besteht von Ihrer Seite oder der Seite eines Arztes der Verdacht, dass eine Hauterkrankung durch ihre berufliche Tätigkeit mit beeinflusst ist, sollte das so genannte Hautarztverfahren eingeleitet werden.
Hierbei werden alle notwendigen Untersuchungen und Tests durchgeführt und ein Bericht an Ihre zuständige Berufsgenossenschaft geschrieben. Der Arbeitgeber kann auf Ihren Wunsch ebenfalls mit einbezogen werden. Aus Datenschutzgründen darf dies aber nur mit Ihrer Einwilligung geschehen.
Bestätigt sich der Verdacht, können Heilmaßnahmen zu Lasten der Berufsgenossenschaft beantragt werden. Diese Leistungen gehen weit über das Maß der Möglichkeiten ihrer Krankenkasse hinaus und sind denen bei Privatpatienten vergleichbar.
In diesen Fällen ist es mir sogar möglich, pflegende Cremes oder Hautschutzmaßnahmen, in Form von Handschuhen oder Hautschutzlotionen zu verordnen. Zusammen werden wir einen Hautschutzplan für Sie erarbeiten. Auch spezielle Hautschutzseminare stehen Ihnen offen.
Die Berufsgenossenschaft wird mit meiner Hilfe alles tun, um sie in ihrem Beruf zu halten.
Neu und Aktuell ab 2015 - Hautkrebs kann eine Berufserkrankung sein
Bestimmte Formen von Hautkrebs - Palttenepithelkarzinome und Aktinische Keratosen - werden als entschädigungspflichtige Berufserkrankung anerkannt. Voraussetzung ist eine langjährige Sonnenexpsoition während der Arbeitszeit. Betroffen sind Bauarbeiter, Landarbeiter, Gärtner, Briefträger, Sportlehrer und andere Berufsgruppen.