Was sind Aktinische Keratosen?

Die aktinische Keratose ist eine frühe Form eines hellen Hautkrebses.

Sie geht von der Oberhaut aus und tritt in Bereichen auf, die einer verstärkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind oder waren.

Aktinische Keratosen kommen häufig bei hellhäutigen Menschen vor, die leicht einen Sonnenbrand bekommen. Personen, die über lange Zeit dem direkten Sonnenlicht ausgesetzt waren, sind besonders betroffen. Die Häufigkeit wird in der Literatur mit bis zu 6 Millionenen betroffener Patienten in der BRD angegeben.

In den letzten Jahren ist eine deutliche Zunahme der Häufigkeit zu verzeichnen, was auf geänderte Freizeitgewohnheiten zurückzuführen ist. Aktinische Keratosen entwickeln sich langsam. Nach Jahre bis jahrzehntelangem Bestehen kann sich bei 20 % der Betroffenen ein fortschreitender Hautkrebs, das Plattenepithelkarzinom, ausbilden.

Lokalisation und Aussehen

Häufigste Lokalisationen sind der Kopf, vor allem die Stirn und Glatzenregion, der Nasenrücken, die Ohrmuscheln, Wangen und der Handrücken. 

Hier können sich einzelne oder mehrere rote Flecken mit spitzer Schuppung bilden. Im Laufe der Zeit werden diese immer dicker und die Herde fühlen sich rau an. Sie können Durchmesser von 1 bis 2 cm erreichen. Bisweilen sind aktinische Keratosen braun pigmentiert. Beschwerden fehlen in der Regel, es können aber auch unangenehme Berührungsschmerzen auftreten.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Aktinische Keratosen sind durch den Hautfacharzt meist schon durch das genaue Ansehen zu erkennen. Als Hilfsmittel steht mir eine sogenannte Auflichtmikroskopie zur Verfügung. Selten ist eine kleine Hautprobe und feingeweblicher Untersuchung nötig.

Behandlungsmöglichkeiten 

Durch die oberflächliche Lage können aktinische Keratosen meist durch einfache, Sie wenig belastende Therapien behandelt werden 

  • die Vereisung mit flüssigem Stickstoff (Kryochirurgie) 
  • die Photodynamische Therapie (Verfahren der Wahl, bei mehreren Herden)
  • die lokale Immuntherapie mit Imiquimod (Aldara® oder Zyklara®) 
  • die lokale Therapie mit Diclofenac/Hyaluronsäure Gel - Solaraze ® Gel / Solacutan - Gel ®
  • die lokale Chemotherapie (5-Fluorouracil)

Invasive Verfahren:

Was ist für Sie zu beachten?

Das Auftreten einer aktinischen Keratose ist ein Hinweis auf eine Sonnenbelastung über einen längeren Zeitraum, die häufig schon Jahrzehnte zurückliegt. Die Gefahr, dass sich nach der Entfernung, an anderer Stelle ähnliche Herde neu entwickeln, ist groß. Eine Heilung dieses Lichtschadens gibt es nicht.

Sie können die Zeit nicht zurück drehen, aber in Zukunft Faktoren, die das Neuauftreten von aktinischen Keratosen begünstigen, möglichst abstellen.

  • Meiden Sie intensive Sonnenbestrahlung im Freien.
  • Gehen Sie nicht auf die "Sonnenbank".
  • Tragen Sie bei längerer Sonnenexposition immer einen Hut oder eine Schirmmütze.
  • Wenden Sie regelmäßig am Morgen eine Sonnencreme (LSF 50) oder eine lichtschutzhaltige Pflegecreme an. 

In Zukunft sollten wir initial eine regelmäßige 1/4 jährliche Kontrolle der gefährdeten Hautregionen bei Ihnen durchführen. Dies ist eine Leistung Ihrer gesetzlichen Krankenkasse. Auf Wunsch tragen wir Sie auch in unser Recall-System (Wiedervorstellungserinnerung) ein. Dann ist Ihnen Ihr individueller Termin bei mir sicher.

Das Auftreten multipler aktinischer Keratosen kann eine entschädigungspflichtige Berufskrankheit sein (BK 5103). Gerne klären wir dies für Sie weiter ab.

 
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