Alle Jahre wieder – Pollenallergie

In Deutschland leiden ca. 15 % der Bevölkerung unter einer Pollenallergie. Die häufigste Form der Pollenallergie ist der Heuschnupfen. Auslöser sind die Pollen von Gräsern, Getreidearten, Sträuchern und Bäumen. Die allergologisch wichtigsten Pollen stammen von Birke, Erle, Hasel, Roggen, Gräsern und den Kräutern Beifuß und Wegerich. Pollen werden meist vom Wind zerstreut und können an trockenen Frühlings- und Sommertagen mehrere hundert Kilometer weit getragen werden.

Baumpollen fliegen von Ende Januar bis Mitte Juli. Pollen von Haselnusssträuchern und Erlen können bereits im Dezember die ersten allergischen Symptome verursachen. Birkenpollen fliegen nur für ca. 3 Wochen im April, sie verursachen in dieser Zeit allerdings besonders heftige Symptome.

Gräserpollen sind von Mitte April bis Ende August und Kräuterpollen von Mitte Mai bis Ende August in der Luft. Die Kenntnis des Allergens und des Zeitraums des Pollenflugs, erlaubt es jedem Allergiker seinen persönlichen Pollenflugkalender zu erstellen. Der Pollenflug-Gefahrenindex des Deutschen Wetterdienst ist in diesem Zusammenhang eine wertvolle Hilfe. Die aktuelle Pollenflugvorhersage wird über die meisten Radiostationen, Fernsehsender und Tageszeitungen mitgeteilt und kann zusätzlich über telefonische Ansagedienste und das Internet abgerufen werden.

Der Pollenflug-Gefahrenindex wird in Zusammenarbeit mit der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst erstellt. Für die acht allergologisch wichtigsten Pollen in Deutschland (Hasel, Erle, Esche, Birke, Süßgräser, Roggen, Beifuß und Ambrosia) werden die in der Luft zu erwarteten Pollenkonzentrationen dargestellt. Die Pollenkonzentration steht in einem engen Zusammenhang mit der Intensität der von den Pollen verursachten allergischen Reaktionen. Verhaltensanpassung und – nach Absprache mit dem behandelnden Arzt – gezielte Medikation können helfen, die allergischen Beschwerden zu begrenzen.

Was können Sie selber tun?

  • Gehen Sie den Pollen so gut es geht aus dem Weg. Das ist natürlich leichter gesagt als getan.
  • Erfragen Sie die Pollendaten über Polleninformationsdienste und Pollenflugkalender. Pollenbelastungen von 25-50 Pollen/m3 und mehr verursachen Beschwerden.
  • In Städten nimmt der Pollenflug am Abend zu. Die geringste Konzentration misst man in den frühen  Morgenstunden von 6-8 Uhr. Diese Zeit zum intensiven Lüften nutzen. Bespannen Sie zusätzlich die Fensterrahmen mit Pollenfiltergaze, die heute in jedem Baumarkt zu bekommen ist. Die meisten Pollen werden auf dem Land zwischen 4-6 Uhr ausgeschüttet. Daher die Fenster jetzt geschlossen halten. Beste Zeit zum Lüften: 19-24 Uhr. 
  • Damit Sie in der Nacht ruhig schlafen können, keine getragenen Kleider ins  Schlafzimmer mitnehmen.
  • Umkleiden in einem anderen Raum.
  • Waschen Sie Ihre Haare vor dem Zubettgehen.
  • Vermeiden von längeren  Spaziergängen in der Natur, vor allem in der Saison. Alternativ kann die Einnahme von Antihistaminika vor Verlassen des Hauses hilfreich sein.
  • Arbeiten im Freien während der Pollensaison vermeiden.
  • Während der Autofahrt Fenster geschlossen lassen.
  • Für die Lüftungsanlage vieler Automodelle gibt es Pollenfilter, die Sie selbst einbauen können.
  • Gezielte Urlaubswahl, am besten in der Pollensaison. Der Urlaub sollte entweder am Meer oder aber im Hochgebirge sein, da hier die Pollenbelastung geringer ist. In der Hauptpollensaison (März bis Oktober) können Heuschnupfler im Hochgebirge ab 2000 Metern, auf den Nord- und Ostfriesischen Inseln sowie bei einer Kreuzfahrt auf hoher See unbeschwert durchatmen.

Was kann Ich für Sie tun?

In vielen Fällen ist eine medikamentöse Therapie nicht zu umgehen. Sogenannte Antihistaminika sind in der Regel hilfreich. Sie stehen in Tablettenform oder als Spray/Augentropfen zur Verfügung.

Auch Kortisonpräparate haben gute Wirksamkeit.  Gerne beraten wir Sie bei der Auswahl Ihres Medikaments.

Als kausale Therapie stehen heute Immuntherapien, die sogenannte Hyposensibilisierung zur Verfügung.

Nur dieses Verfahren hat in weltweiten, multiplen Studien, eine lang anhaltende  Wirksamkeit bewiesen.

Hierbei werden meist über drei Jahre,  Allergenlösungen unter die Haut gespritzt. Auch Lösungen zur Einnahme stehen mittlerweile zur Verfügung.

Bitte vereinbaren Sie einen Termin in unserer allergologischen Sprechstunde.

Weitere Informationen und Informationen in einfacher Sprache: https://www.gesundheitsinformation.de/heuschnupfen.2419.de.html

Ich hoffe meine Tipps helfen Ihnen schnell wieder gesund zu werden.

 
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